Weiss man zu Hause was es bedeutet, wenn dich nichts ahnend, Gerueche von faulen Eiern in der Nacht uebermannen und bewusstlos schlagen? Das waren die Gorpse und die bis anhin trockenen Fuerze von dem Haerri. Nein, er ist ja eigentlich ein armer Bub. Jetzt haben ihn die boesen Indien-Bakterien doch noch erwischt. So richtig meinen wir dieses Mal. Er musste die ganze Nacht durchgaggelen oder besser gesagt pfluedderen, zweimal hat er es gar nicht ins Bad geschafft, was fuer mich bedeutet, der Stinker neben mir ruelpst und furzt nicht nur, der kackt auch direkt neben mir ins Bett, weil der dolle Anus seinen Dienst verweigert. Jetzt ist Mitleid auch fuer mich angesagt, meine Lieben. Also nicht jeder steckt das so locker weg, ich half ja sogar beim Waschen der Pflueddertropfen auf dem Leintuch. Also ich hob den sauberen Zipfel an, damit dieser nicht auch noch in die Suppe fiel…boa, das stinkt auch wie die Sau!
Nun gut, waehrend der Haerri sich von der verschissenen Nacht ausruhte, machte sich die gute Fee, bei bruetender Hitze auf den Weg, um beim Drogen-Chemist-Dealer Waren gegen Stomach-Problems zu beschaffen. Keine Ahnung was der mir verkaufte, aber das waren echt grosse Tabletten und ich denke, grosse Probleme brauchen auch grosse Tabletten.
Der Haerri wuenschte sich auch vom super teuren Subway ein riesen Sandwich (ja dann kanns ja nicht so schlimm sein!) und auch das organisierte se Torte ohne Anstalten der angeaetzten Servierduese zu machen. Inklusive Notrationen von Toilettenpapier und Bananen. Jaja, ich schleppte eine ganze Menge den verdammten Hoger hinauf, ohne zu murren. Voller Fuersorge um den leidenden und kranken, armen, schwerst geschwaechten und ausgeschissenen, vor sich hin siechenden Mann.
Er will jetzt auch nie mehr etwas essen und nennt mich „gut genaehrt“ Hallo!? Was heisst hier gut genaehrt, da kannst du mich ja gleich Walross nennen, ich habe ja nichts dafuer, strotze ich vor Gesundheit und mein Appetit kennt keine Grenzen! Bestelle mir gleich noch eine extra grosse, super geile Portion Fried Rice…jaja, und jetzt will der Bub doch eine Gabel voll, und was passiert? Ruelpst einmal kraeftig und laesst das ganze, teure Subway-Extra-Cheese-Sandwich wieder raus! Dass nenn ich ja mal verschwenderisch. Ich wuerge noch die letzten Bissen meines Super-Reises hinunter, waehrend der Bub lauter wueste und eklige Geraeusche im Bad von sich gibt. Da springt die Tuer auf, der Haerri ruelpst noch mal und sagt doch vollen ernstes, er habe jetzt echt hunger!
Das gibt’s ja nicht, was erlaubt sich der Bengel eigentlich, kann doch nicht kotzen und gleichzeitig ans Fressen denken und mir den Appetit verderben! Ab morgen ist jedenfalls Schluss mit dem ganzen Kranksein-Scheiss. Heute Nacht stopfen wir den Anus richtig zu, so eine Sauerei wie gestern wird von meiner Seite her nicht mehr toleriert.
Beklaut wurden wir ja auch noch, verdammte Affenbande, stahlen dem sonst schon geschwaechten Haerri die letzten Bananen. Frechheit nicht? Sowas macht man nicht mit Kranken. Denen zeigen wir`s jetzt aber, fuettern sie mit Keksen und machen sie wohl genaehrt und walrossig!
So jetzt aber noch zum Schluss eine schoene Geschichte. Als der Haerri noch gesund war, wollte er umsverecken mit dem Toy-Zug von Kalka nach Shimla fahren. 5.30 Uhr Abfahrt. Ich leide!
Das hat sich aber voll gelohnt, haben in Indien noch nie einen so schoenen und gepflegten Zug gesehen. Gar kein Gedraenge und Gemetzel beim Einsteigen (voll langweilig) und in unserem Mini- Abteil sassen auch gerade mal nur 12 Personen. Fuer die 5-stuendige Fahrt haben wir uns natuerlich auch voll fett mit ungesundem Knapperzeugs eingedeckt, man weiss ja nie, wenns das letzte Mal Futter gibt!
Ja, aber da staunste nicht schlecht, kommt doch tatsaechlich der SBB Angestellte mit seinem Serviceboy und bringt Tee und Zeitung und fragt, was wir zum Fruehstueck wollen. Das haut dich aus den Socken, was fuer ein Service, was fuer ein Erwachen und das morgens um 6.30 Uhr (Zug hatte natuerlich Verspaetung) mitten in der Pampa von Nordindien!
So tuckert man im Jahr 1903 durch 103 Tunnels, ueber 24 Bruecken, durch Pinienwaelder an Spielzeugbahnhoefen vorbei. Ein Maerchen und ein Gonfibrot spaeter erreicht man Shimla die Bergstadt auf 2000 m Hoehe. Wahnsinn!
Der Zug war der absolute Hammer, mit dem Knapperzeug lassen wir die Affen feissen und das Gonfibrot war wohl der Bakteriencocktail fuer den armen Haerri.
Und so hat ein jeder seine Aufgabe erfuellt und der Kreislauf ist geschlossen! The End
Der Affe hat mich jetzt auch noch nach der Maesterei taetlich angegriffen (wohl eine Sugar-Bomb zuviel) und der wieder gesundende Haerri hat vor drei Tagen seine letzte Zigarette geraucht. So sind doch die Gesetze der Natur wieder im Reinen und wir brechen auf zu neuen Taten.
Mittwoch, 17. März 2010
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