Montag, 5. Juli 2010

Kamele und geile Schaufensterpuppen

Schoen die Kamele, gell?

Hauptsach gross!

Merv, die letzten Ruinen Ueberbleibsel

You sexy, sexy Lover!!

Blue Mosque, Istanbul

Was macht Jesu in der Muslim Church?
Aya Sofya, Istanbul

Bella Uzbekistan Kultur

Se Vier-Minarettchen Moschee

Registan in Samarkand



Medressa Buchara

View Point Foto

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Die Schoene und Sergej

Bullenkollegen!

Samarkand

Eng, aber es geht

Tee Baba in Buchara

Faule Eier am Wuestenhimmel

Turkmenistan, Grenzuebergaenge in einsamer Duerre. Da laeufst oder besser gesagt kriechst du bei 43 Grad 1.75 Km durchs wuestengedoerrte Niemandsland. Irgendwie gespaenstisch, so ganz ohne Wasser und Futter mit 10 Kg Uebergewicht am Ruecken. Vorbei an 3000 Lastwagen die da in der flimmernden Hitze vor sich her stauben, die Pneus mit dem Teer verschmelzend. Man koennte Angst kriegen, waeren da nicht diese vielen einsamen Lastwagenfahrer, die dir Gurken hinstrecken auf dem Weg ins Verderben. Wir kommen uns vor wie bei der Tour de France, die abserbelnden Beknackten am Berg, die nach Wasser lechzen. Rettet uns! Wahnsinn!

Mit letzten Kraeften erreichten wir das Gottes Haus. Das airklimatisierte Gefrierfach der Turkmenischen Grenzbehoerde! Allah laesst also wieder mal Gnade ueber uns Minaretttoeter walten!

Es ist ja noch zu sagen, dass du bei den Turkmenen ohne gebuchte Tour und Einladungsbrief kein Visum erhaelst. Gut hat das die Schweiz ja schon im letzten Dezember gebucht und schweineviel Geld dafuer hingeblaettert. Bloed ist, dass die Turkmenen erst Ende Juni uns den Brief zukommen liessen und wir erst dann feststellten, dass die ollen Brueder uns so lange gar nicht da haben wollen wie wir wollten! Wegen dem Minarett-Verbot? Jedenfalls ist es auch nicht moeglich alleine zu reisen, was wir super vorbereiteten Touri-Schlaeuche ja nicht mal wussten, und so sind wir gezwungen nach 6 Tagen Luxus Tour aus dem Land zu fluechten.

Vielleicht haetten wir mehr vom Land gesehen, vielleicht haetten wir uns auch besser vorbereiten muessen und vielleicht haetten wir mal besser das Programm durchgelesen und nicht einfach innert 5 Minuten entschieden. Aber Touris waren scharf auf das Turkmen-Visa, hat ja nicht jeder und das klingt ja schon mal nach einem spannenden Land.

Was bleibt ist die Erinnerung, fuer Fotos war es fast zu schade, aber auch nicht jeder sieht ein 5 Sterne Bunker fuer sage und schreibe 200 Dollar die Nacht am Kaspischen Meer mit direktem Anschluss zur Oelindustrie! Das Zimmer war geil, das gratis Fruehstueck scheisse und der Strand stank nach faulen Eiern. Wohl schmeissen die Leute die Fruehstueckseier in die Mulde hinter dem Haus! Naja, irgendwie nicht so ganz unsere Welt, fuer Durchfall geplagte WC-Blockierer super, da das Toilettenpapier 3- lagig ist, aber sonst hats uns jetzt irgendwie nicht richtig aus den Socken geschwartet. Wissen jetzt wenigstens warum der ganze Spass so viel gekostet hat, die haben gar keine guenstigeren Hotels im Land, jedenfalls nicht fuer Touris und bei 43 Grad in der Wueste zu campen, ist ja auch verboten!

Was haben wir sonst noch gesehen, nun…lass es uns mal so sagen: Ashgabat, die Hauptstadt des modernen Dubai-Imitators, zwei Museen, eines davon war geschlossen und die allergroesste und kitschigste Moschee in ganz Zentralasien. Ein Pool mit Maennern in weissen Unterhosen, nein, keine schoenen Maenner und 3 Inlandfluege mit Schokokuchen im Angebot. Leider waren wir ja die meiste Zeit krank und konnten den Cake nur einmal geniessen. Merv, die Ruinenstadt war aber interessant, gut viel konntest du da nicht sehen, 99% ist schon versandet, dafuer hat es da Kamele, das war schoen!

Ja, das war dann auch schon alles, nicht sehr spannend, aber auch nicht so voll gestopft wie bei den Japanern, die das apropos nur so im Schnelldurchlauf machen, weil die nur 2 Wochen Ferien haben im Jahr. Ist doch schrecklich, die armen Jaepser, jetzt versteht man ihre Expresstouren auf die Jungfrau auch besser, die muessen ja von Ort zu Ort rasen. Da haben wir Otto-Normal-Schweizer mit 4 Wochen Urlaub geradezu Ueppigkeit. Wir mit unseren 7 Monaten Freiheit wuerden wohl gekoepft werden wegen Menschenrechtsverletzung und Ueberanstrengung in der Freizeit! Gut kommen wir bald nach Hause und muessen uns wieder in den Alltag integrieren. Keine Ahnung wie wir ausgewilderten Giraffen das schaffen sollten, aber die Schweiz wird uns wohl schon wieder hinbiegen, damit wir ins Schema passen und nicht wie streunende Hunde, um Liebe und Integration betteln muessen.

Wir wuenschen uns wenigstens ein kleines Bisschen in unserem Erdendasein aendern zu koennen, und dass wir all diese wunderbaren, grausamen und lebendigen Erinnerungen an eine Zeit mit 1000 Eindruecken fest in unseren Herzen halten koennen, sie uns nach Hause und ueberall hin auf unseren Wegen folgen werden. Eine kleine Etappe der Lebensschule ist gemeistert und wir sind begeistert!

Ah, gefluechtet sind wir nach Istanbul, liegt ja auf dem Weg und Allah finden wir sowieso klasse. Klimatisieren uns ein wenig in europaeischen Atmosphaeren an. Plan A der spontanen und kurzfristigen Planaenderung: Istanbul und Kultur reinsaugen, danach mit tuerkisch OeV ins Landesinnere auf den Spuren des Real-Kebabs und zur guter Letzt mit all den Tourimassen ans Meer fahren und Ferien von den Ferien machen. Braeunen uns nochmals so richtig auf, damit ihr Kaeseschweizer neidisch werdet.

Ein gutes Ende fuer eine solch lange Reise, finden wir. Am Strand unter Palmenblaettern 6.5 Monate beginnen zu begreifen, was wir alles erleben durften und dabei Wassermelonen fressen. Saugeil!

Den Rest erzaehlen wir euch zu Hause, sonst wird’s ja langweilig mit mehr als 3467 Fotos!

Bis ganz bald eusi Liebe diheime ide Heimat

Mir froied eus MEGA!!!

Fantastıc

Nach zwei Stunden schlange stehen fuer Passportkontrolle, was wir von den Uzbeken ja gewohnt sind, bist du schwups im Land und Bankerlady Leila, die zwei Stunden lang vor uns in der Schlange gewartet hat, packt uns auch sogleich in ihr Privattaxi mit ihrem Privatdriver Vitali. (Die guten Schweizer haben ihr damals in der Schweiz geholfen, und nun will sie uns auch helfen. Danke Schweiz!) Kurzes briefing ueber das ganze Land, Stadtrundfahrt, Hotelsuche und Preisaushandlungen ist alles included und for free. Kurz ein Stopp auf dem Schwarzmarkt fuer Geldwechsel und Vitali kommt mit einem vollen Plastiksack Knete zurueck. Getauscht nach einheimischem Kurs ergibt ein Hunderternoetli 210`000 Cum! Die groesste Note 1`000. Wahnsinn, wollten uns auch sogleich einen Porsche Cajenne unter den Nagel reissen, aber hier kostet ja auch der Tee 1`500 Stuetzli. Ich als bekanntes, mathematisches Supergenie hatte da so meine Probleme!

Tashkent die supermoderne Hauptstadt bei 37 Grad im Schatten ist fast schon zu heiss fuer die Swiss Mountain Goats und wir schaffens nur zur Swiss Embassy und auf den Bahnhof fuer die naechste Stadt Samarkand. Uzbekistan machen Touris ja im Schnelldurchlauf, da sie zuviel Zeit bei den Kirgisen vertroedelt haben, aber 7 Tage bei dieser Affenhitze sollten reichen. Gegen Sueden wird es ja immer nur noch schlimmer mit der Hitze. In Samarkand schaffts die Anzeige schon auf 39 Grad. Stadtbummel liegt fuer uns bereits nicht mehr drin, wir brauchen Sergej, der geile Russen-Taexeler, der kaum hinter dem Steuer Platz findet, weil er so gross ist und auch schwere Knochen hat! Sergej erledigt fuer uns alles, in jedem Mausoleum handelt er Dumping-Preise fuer uns aus. Mit Ticket kostet es 3`500, ohne Ticket 2`000 Stutz. Reiche dem Ticketverkaeufer 1`000 rueber und wenn er es nicht will, umdrehen und auf Treppenstufe Nr. 3 wirst du zurueck gepfiffen! Sparten eine Menge an Bagschisch, was er aber meiner Meinung nach gleich auf den Taxipreis draufschlug. Aber der olle Sergej ist ein geiler Siech und fuer seine extra gut gemeinten Reisetipps zahlen wir natuerlich gerne drauf. Zudem gabs noch freie Russen-Lektionen beim Seidenschalkauf fuer die Haelfte, Bahnticket mit seinem Pass, da Mr. Haerri alles zuhause vergessen hatte und muslimische Segnungen bei den heiligen Quellen Allahs. Wir kennen jetzt auch alle Bordell- und Swingerclubpreise in Europa. Wir wissen jetzt auch nicht so genau, warum er das weiss, aber es ist immer gut zu wissen wie das Gewerbe so laeuft trotz Wirtschaftskriese!

Samarkand gefaellt uns aber auch sonst total gut. Die mystischen Gebaeude und Ruinen schlagen dich in das Jahrhundert zurueck, in welchem diese Herrscher gelebt haben. Die tuerkisen Kuppeln und diese filigranen Keramikplatten sind definitiv ein UNESCO Weltkulturerbe wert. Schade ist der Muezzin verboten hier, erinnert uns ein bisschen an die Schweiz, all die leer stehenden Minarette, aber wir sind hier nicht im Iran sagen die Uzbekenbrueder! Die Menschen sind sehr locker drauf, moegen keine Kopftuecher in der Moschee und keinen Laerm morgens um 4.25 Uhr!

Buchara ist noch sehenswerter. Alleine wegen Mubinjon, unserem Gaestehauswirt. Eigentlich spricht nur seine Katze englisch und bei ihm ist alles fantastic! Sein Haus ist 246 Jahre alt und mehr als fantastic. 6 Dollar die Nacht auf der Matte am Boden und Dusche hat es keine. Dafuer ist Tee, Zucker und Brot zum Fruehstueck gratis, no money, is free!

Das Duschen war jetzt das einzige bisschen bloede. Aber man muss mal bei 41 Grad und Mubinjon weiss auch wo, im Stadthammam, aber das wussten wir nicht! Bei diesen Temperaturen kannst du auch nicht mehr klar denken und hoerst nur noch Wasser und das war der Fehler!

Da zwingen mich meine Busen seit Jahren mal in die Sauna zu kommen und gaben mir schon etliche theoretische Privatlektionen der Freien Koerperkulte und ich habe es noch nie geschafft und jetzt kommt der Uzbekenonkel und steckt mich in diese Turnhalle voller nackter Weiber! Die Bakterien springen dich da ja schon an der Tuerschwelle an, es graeult und modert und all die toten Haare und die Nackigen, die sich da pflegen und schaeumen und rasieren! Eine Stunde kannst du duschen, very fantastic! Rein und raus in 10 Minuten und Haerribaby sitzt schon draussen, als ich komme. Entscheiden uns lieber mehr zu schwitzen, um den Dreck runter zu waschen, als zurueck in die Halle des Grauens!

Liebe Freundinnen, der Sauna-Scheiss ist fuer mich definitiv gestorben!

Buchara ist aber sonst fantastic, du holst dir nur den Kaefer, der Anus zum schwitzen bringt. Man koennte beinahe meinen es sei schlimmer als in Indien. Nach einer Ladung Imodium mussten wir doch tatsaechlich noch auf haertere Drogen umsteigen. Inzwischen strotzen wir aber wieder in voller Bluehte und der Bub mag auch wieder 5 Mal am Tag essen trotz 35 Grad.

Montag, 21. Juni 2010

Ferientechniker im Arbeitscamp

Das Haus am See, Balkonie links se Zimmer

Lattenzauntransport

im Kirgi-Style

Der Hagel

5 Min. Sonne danach

Logofraeser

Nur gute Freunde oder mehr...

Entwurf Logo

Swiss Chalet fast fertisch

Ferientechniker

Ueber sieben Paesse sollen sie gehn...

Wer ist motivierter mit coreggt Ladung nach Swissstyle

Ferien in den Ferien

2paarsocke melden sich erfolgreich, ueberlebend und zufrieden aus dem Unterholz zurueck. Nach sieben Wochen Barskoon und Umgebung koennen wir uns schon beinahe zu den Kirgis Travelguides zaehlen und saemtliche Namen von Flora und Fauna zu unserem Besten geben.

Trekking mit 3. Gruppenmitglied, weiblich, ledig, sucht, stellt sich schwieriger heraus, als gar nicht daran gedacht. All diese frei herum gockelnden Boecke, die sich da in freier Wildbahn um unser Prachtspferd bewerben, gilt es abzuwimmeln. Kampflos geht diese Diskussionsrunde zwischen Mensch und Tier nicht aus. Haerribaby verteidigt uns Weiber mit Stein und Knebel und schlaegt die buhlenden Gaeuler in die Flucht. Wir lassen ja nicht jeden daher gelaufenen Gartenhag- und Landstreicher auf sie drauf springen, wenn denn schon planen wir First Class Frida Babys! Sonst lief es bestens in der Gruppe, von den Wolfsangriffen wurden wir verschont und die ollen Hirten luden uns zum Vodka-Gelage im Unterholz vor dem Fruehstueck ein.

Leider regnete es ab und zu sehr heftig und wir konnten auch regelmaessig Schwimmunterricht im eigenen Zelt nehmen. Irgendwie immer dann, wenn wir in den Bergen waren, aber Allah wollte uns wohl arbeiten sehen. Jaja, nix da von faul rumliegen und fressen. Der arme Haerri hat sogar 5 Kg Reserve am Leib verloren, waehrend ich stolze Gleichheit bewahre. Da sieht man wiedermal das robustere Geschlecht, auch im Unterholz bei knappen Minustemperaturen und Hagel koennen wir ueberleben! Durchlauferhitzer trotz viermal Futter vom feinsten, da frage ich mich gleich, was er falsch macht, aber er hofft jetzt auf andere Laender und andere Sitten und ich rate ihm auch das saftige Fett am Hammelknochen zu essen.

In unserer Freizeit bauten wir ein homemade Swiss Chalet, zimmerten ein neues Firmenlogo, fertigten einen Lattenzaun an und Superhirsch Haerri brachte sogar das neue Scheisshaus zum sanitaeren Hoehepunkt und schloss diverse Wasseranschluesse an. Man kann ihn jetzt fuer solche handwerklichen Ereignisse buchen. Nach Kirgis Style aus schlechtem, bis gar nicht vorhandenem Material eine Vorrichtung zu basteln, die haelt, finde ich auch nicht ohne. Rash war total aus dem Haeusschen, als der begnadete Haerri sogar mittels professioneller Sattlernaht die Ledersachen flickte. Haben auch gleich das gesamte Trekkinginventar fuer ihn kontrolliert und alles fix mit der geilen Chinesen-Singer-Naehmaschine repariert. Meine Naehte unterscheiden sich nur wenig von seinen, aber meine sind dafuer kreativer!

Jetzt brauchen wir wieder dringend Ferien von den Ferien und ziehen weiter nach Uzbekistan. Nach all dem Tumult aus der TV- und Medienwelt sind wir ein bisschen angeschissen zu Bruder Abel zu reisen, aber politische Diskrepanzen sollte man einfach weglassen, es gibt auch viele nette Uzbeken, die das ganze wohl auch zum kotzen finden. Ausserdem war der Anstifter ja aus eigenen Kreisen, was wir noch weniger verstehen. Aber nicht alles ist zum verstehen, auch nicht dass ein Packet bei DHL mehr kostet, als der Inhalt, und da ist immerhin mein super geiler Daunenschlafsack drin mit Innentasche und extra zusammenziehbarem Kragen von der Firma Exped! Muettituetti bitte mit Gasmaske arbeiten beim Auspacken der verseuchten Ware!

Auch findet man in der ganzen Stadt keinen Geldautomaten, der Dollarnoten ausspuckt. Die sind zwar immer so angeschrieben als ob, aber da ist einfach nie ein Batzen drin. Was tun wenn die Uzbeken gar keine Automaten haben, jetzt muessen wir wohl 34 mal die Karte reinstecken, weil man nur immer maximal 8000 Com rauslassen kann, um diese dann in der Wechselstube zu schlechtem Kurs zu wechseln. Unsere Kartenfirma leckt sich die Daumen, weil bei jedem Bezug eine Gebuehr von 3 Franken erhoben wird. Ach naja, mit Verlusten muss man rechnen, seit mein super geiles Natel verloren gegangen wurde und wir uns nun mit Nokia aus der Steinzeit rumschlagen muessen, sehen wir das alles nicht mehr so eng. Gut verscherzten wir es uns nicht mit dem Kocher, so koennen wir uns wenigstens auf den Balkonien der Hotels Pasta mit Olivenpaste braten und die 3 Franken Gebuehr wieder einsparen!

So unsere Lieben, wir hoffen euch geht’s auch so prima wie uns, haengts vor der Glotze und zieht euch die geile Schweiz heute rein wie sie Chile runterhaut. Bitten um Update bei Spielende wir sind seit 3 Monaten befreit von allen TV-Kiffer- Zwaengen und geifern nach Resultaten!

Montag, 10. Mai 2010

Die Tourigruppe

Cowboy braucht Training

F.J. von Frida macht Pause

Frida

Frisch geposchtet

Kirgistyle laden

Neue Pedicure mit Highheels

Pedicure mal anders

Swiss Alps

Tourigruppe beim Campen

Viehbasar

Kirgis Madel

F.J. von Frida

Touris sind nun in Karakol, im Osten Kirgistans, auf dem Viehbasar und poschten sich auch sogleich ein neues Transportmittel. Mit dem Lada hats ja nicht geklappt, mit Pferden ist es da schon viel einfacher. Hingehen, so tun, als ob man vom Fach kaeme. 20 m hinter den Einheimischen herlaufen, die fuer uns die Preise tscheggen und den wild gewordenen Hengsten, Stieren und Schafen ausweichen, die querbeet zwischen Massen von Menschen Hin und Her galoppieren, muhen und bloeken.

Die grosse Herausforderung war ja zwischen den vielen klapprigen und wilden eines zu finden, dass in unsere Tourigruppe passen koennte. Esel werden da ja leider nicht angeboten. Nach langem Feilschen und Hin und Her verhandeln und so tun, als ob man kein Interesse haette, da die Preise bis zum Ende noch fallen, kommt die Stunde der Erloesung. Wir entschieden uns fuer das flotte Maedel F.J. von Frida. Kurz Frida. Kriegst du aber nur blutt, das Halfter geht traditionsgemaess an den Verkaeufer. Was nun? Aber hier kriegst du alles, haben uns fuer 25 Fraenkli das ganze Tiermaterial reingezogen. Sattel, Halfter, Seil und Eisenpflock. 2 mal 3 m Filzdecke die Haerri nach gelernter Taeppselerkunst als Sattelunterlage zusammennaehte und liessen das arme Tier fuer 50 Rappen noch zur Pedicure. Leider sahen wir zu spaet wie das die Kirgisen handhaben und Friedchen musste in ein Gatter gekettet werden, Kopf wird befestigt und dann Hauruck beide linken Beine hoch. Biegt sie den Fuss nicht von selbst, wird mit dem eigenen Fuss noch nachgetreten. Die Beine werden dann mit Seilen straff an die Pfloecke gefesselt und um den Bauch werden Gurten gelegt, die so hoch gezogen werden, dass sich wohl der ganze Mageninhalt in die Speiseroehre drueckt. Dann nimmt man die grosse Zange und kafelt irgendwas am Huf ab. Fertig! Gut, ist Frida so easy drauf und traegt keine bleibenden Schaeden davon! Danach werden die grossen Dollarscheinchen gezueckt, Haende geschuettelt, du kriegst noch das Verkaufsfoetzeli und Touris trotten mit der neuen Freundin davon.

So unbuerokratisch wie du hier einen Gaul kaufst, so einfach kriegst du auch die Verlaengerung fuer das Visum. Man staune, innert 10 Minuten waere das ganze abgewickelt, haetten Touris nicht zweimal den gleichen Fehler gemacht und die Passfotos vergessen. Egal, mit Abstrichen muss man von arbeitslosen Gartenhag- und Landstreicher rechnen, die sich erst seit zwei Tagen im Land befinden. Fuer unser Uebergepaeck brauchen wir dringend koerperliche Unterstuetzung und wollen es zeitlich ja auch voll ausnutzen und darum denken wir, sind zwei Monate einfach besser wie nur einer und man weiss ja auch nie wie weit man kommt.

Was uns gleich zum ersten kleinen Problem fuehrt, aber zunaechst mal muss man sich auch die Pack-und Ladeweise der Kirgisenbrueder reinsaugen! Ein Desaster, wenn ihr uns fragt, aber wir sind ja auch keine Profis! Der Russensattel wird raufgeschmissen und mit einem Nylonband, direkt ueber den Sattel und unten durch und dann Ranzen einsaugen und Luft anhalten, zugeschnuert. Ich dachte schon das Pferd kollabiert, aber Friedchen ist so locker drauf, dass sie das Gewuerge ohne Wiederstand erduldet. Die gstabigen Rucksaecke werden dann seitlich irgendwie mit Schnueren und Seilen und ohne System befestigt und das Fressen oben irgendwie noch raufgegurtet. Es haelt 50 m und der ganze Sattel ist schraeg und das Tier bekommt einen komischen Wackelgang. Gut findet man die Profis hier auf der Strasse und sogleich wird alles wieder neu organisiert und beladen.

Diesmal haengt man die Rucksaecke einfach seitlich hinter dem Sattel ueber das Vieh. Ich meine, mich wuerde es ja stark behindern beim Gehen und es drueckt auch voll in die Flanken, aber der Profi meint es sei Kirgi-Style und man mache es hier so! Voila, also gehen wir im Kirgi-Style. Nur das Tier hat Schwierigkeiten, nach 3 km macht sie schlapp und steht still wie ein bockiger Esel. Binden dann die Rucksaecke nach Schweizer Style noch ein bisschen um und das Tier laeuft weitere 7 km mit kleineren Unstimmigkeiten mit dem Rest der Gruppe mit.

Hungrig und auf der Suche nach frischem Gras machen wir halt in der Steppe neben einem Dorf.
Die Kirgisen sind ja echt super freundlich und alle haben Freude, wenn sie uns sehen und moechten uns auch sogleich einladen. So auch unser neuer Freund und Gastgeber, der Lehrer vom Dorf. Ja null Problemo, wir koennen in seinem Garten weiden und sein Haus ist unser Haus. Hardcore Touris zelten natuerlich im Garten, koennen Frida ja nicht so alleine lassen. Es stellt sich auch heraus, dass er der Superprofi unter den Profis in Sachen Aufsatteln ist. 3m und der ganze Scheiss faellt vom Ross, aber die Kirgisen wollen sich in Sachen Pferde auf keinen Fall reinreden lassen!
Allah meinte es nicht so toll mit dem Wetter, es regnet in Stroemen die ganze Nacht. Koennen kein Auge zutun, es seicht ins Zelt (eben nur 99% waterproof) und fuer Friedchen scheint es auch sehr ungemuetlich zu sein. Morgens um sechs schlottert das arme Tier am ganzen Koerper (obwohl sich das die Viecher hier gewoehnt sein sollten). Frida ist wohl ein zartes Zimmerpflaenzchen und wir machen uns echte Sorgen um sie. Gut, hat man hier so viele Freunde und jeder gibt uns seine Nummer und die des Freundes falls wir Probleme haetten. Ja es scheint so, als braeuchten wir jetzt professionelle Kirgisen-Hilfe und rufen nun den wahren Profi unter den Profis an. Rash, der Pferdefreund und Guide, der alles weiss. Innert 10 Minuten organisiert er einen Transport fuer das schwaechelnde Madel und uns zu sich nach Hause. Der Plan war ja, die 70 Km zu gehen, aber wenn ein Gruppenmitglied schlapp macht, muss man umdisponieren und Ruecksicht nehmen. Es regnet immer noch, ist schweinekalt und alles ist nass! An uns solls ja nicht gelegen haben, aber Frida hat echt den Anschiss! Nach einer Stunde kommen Rash mit dem geilen Lada Niva und seine Freunde mit dem noch geileren Sowjet-Lastwagen mit offener Bruecke, Marke uralt, auf den Frida Roessel aufgeladen wird.

Rash ist jetzt mal ein echter Indianer und mit seinem Lada sowieso gleich unser Freund. Frida schwaechelt, weil die Gute trotz flottem Aussehen unsportlicher wie wir Schwarzlungen ist. Das Madel muss jetzt eine Woche gemaestet und gehaetschelt werden, und dann koennen wir langsam mit kleinen Trainingseinheiten beginnen. Ach, ist mir das Tier sympathisch, ich dachte schon wir muessten jetzt Marathons laufen und ueber sieben Paesse joggen. Jetzt bleiben wir halt bei Winnetou und Co., helfen ihnen beim Pferde zaemen und Vorraete fressen und Friedchen chillt in ihrer Herde, kriegt Luxus-Futter und ein warmes Nest und gewoehnt sich so langsam ans Leben unter freiem Himmel.

Was will man denn mehr vom Leben, als hier gut aufgehoben und voller Freundlichkeit und Fuersoge empfangen zu werden. Zwei stupide Touris die sich mal eben schnell einen Gaul gekauft haben, erleben das Paradies auf Erden mit kleinen, wohl vom Universum gewollten Unterbruechen. Das schoenste ist eigentlich das auch Friedababy ein wunderbares Zuhause gefunden hat, wenn wir weiterreisen muessen. Rash wird sie in seine Herde aufnehmen und das Madel kann das ganze Jahr ueber in den Bergen die fetten Graeser mampfen und wenn wir naechstes Jahr wieder kommen, ist unser Pferdchen trainiert und fit fuer die sieben Paesse und den verdammten Marathon!

Donnerstag, 22. April 2010

Touris und Kasachenkultur

Touris im Panoramawagen

Lecker!

Da wirste Gscheid bei!

Wo ist der Lada?

Ueberleben nach Lektion

Wo ist der Weg

Rauchwurst ala Wanderschuh

Se Camping

Gonfibrot

Finde das Zelt

Der Kletteraffe

die Roesselherde

Chickenschlucht

Schlange mit Klapperschwanz