Montag, 5. April 2010

Touribus und Bergziegen

Touris moechten sich ja bei der staedtischen Bevoelkerung integrieren und melden sich fuer die Tupperware-Touribus-Party in den Canyon an.

Gut in Russisch informiert packt Schweiz zwei Kaesesandwiches fuer den einstuendigen Lunch ein und befindet sich puenktlich um sieben Uhr morgens beim Touribus ein. Nach und nach, fuellt sich der Bus mit lauter Hot-Chics mit Gucci-Cap und Sportsleggins, andere im blauen „Lui Pfuitton“ Samt-Pyjama mit ihren maennlichen Begleithengsten in Trainerhosen und Satin-Schluepfern.

Der Bus fuhr dann erst mal vier Stunden, anstelle einer Stunde wie wir gedacht haben, in die Pampa. Vier Stunden lang instruierte uns auch Buendner-Skidress-Opa ueber die Geschichte und die Gefahren des Canyons. In Russisch natuerlich. Dabei verstanden wir schon mal zwei Worte, Philipp Morris (alle Blicke nach rechts und man sieht ein Gebaeude). Das finden wir fuer den Anfang ziemlich gut, sind ja immer noch bei Lexion en 1, das Alphabet.
Eisige Winde wehten uns entgegen, waren wir froh, hatten wir doch noch unsere zweite Jacke dabei, da gings George se England viel schlechter, er verstand im Tourioffice etwas von bruetender Hitze und kam glatt in den Hotpants zur Veranstaltung.

3 Km mit der ganzen Brueder-und Schwesternschaft nun hinunter in den Canyon und zum Picknickplatz. Da fing das Desaster an. Die Russenweiber doch tatsaechlich mit den 12er Absaetzen rutschten wie Moraenen das Loch hinunter. Skidress-Opa hatte alle Haende voll zu tun, bis die ganze Sippe sicher den Boden des Canyon erreicht hatte.
Wunderschoenes Naturereignis, fantastische Landschaft, waren echt platt und die Kasachen ziemlich aus dem Haeusschen. Sie kletterten auf alle moeglichen Vorspruenge und Felserhebungen, um sich von der Busenfreundin gleich 20 Mal mit dem Handy ablichten zu lassen.

Schon beinahe eingefroren, machten wir dann anstelle der gedachten Stunde Sandwichhalt, vier Stunden daraus. Gut, dann sind wir bis dahin bereits verhungert, weil wir jetzt erfahren, dass wir fruehestens um neun zu Hause sind. Aber die Kasachen, die wissen wies geht und nahmen ihre ganzen eingelagerten Vorraete mit und teilten sie mit den ausgehungerten Spezies der Schweiz.

Fuer Fortgeschrittene machte der Buendner-Opa noch eine extra Wandertour in die steilen Canyon-Haenge. Die ganze Gruppe sowohl Oma und Kleinkind fuehlten sich dazu ermutigt, mitzukommen. Wie Bergziegen hingen sie an den Felshaengen und stoegelten darauf los. Echt mutig, wenn ihr uns fragt, stellt sich nur die Frage wie die wieder hinunter kommen?! Opa hat aber seine Schaefchen gut im Griff und in erster Linie geht’s um den Spass und die tausend Fotos und nicht um die sportliche Leistung mit 12ern in den Bergkaemmen zu ueberleben.

Hier kommen wir auch an den Punkt, an dem der Haerri in der Gruppe austickt. Er ist einfach kein geeignetes Gruppentier und kann sich sehr schlecht eingliedern und sich nicht dem Leader unterordnen, der sein Bestes gibt, die Frauen an die aeussersten Abgruende fuer das effektivste und gewagteste Fotoshooting zu stellen. Es geht ihm einfach alles ein bisschen zu langsam bis sich Kreti und Pleti von einem Stein zum anderen gemoovt hat.
So preschen dann die Schweizer mit England und zwei Hardcore-Kletterern aus den einheimischen Gefilden los und sichern schon mal die Felsabhaenge fuer den Abstieg der Masse. Da ich schon mit den Wanderschuhen echt muehe hatte mich auf dem Rollkies und den Felsen zu halten, bin ich extrem beeindruckt von diesen Wahnsinns-Braeuten, die sich da wie selbstmoerderische Mountain Goats die Haenge rauf und runter wagten!

Fazit dieser Geschichte: Haerri macht keine Tupperware-Parties mehr mit,der Canyon war amazing und die Kasachen finden wir echte Superklasse!


P.S
Tatsaechlich sind die Blogs hier wieder gebloggt und es gibt leider keine Bildli von den Bergziegen und den Touris, vielleicht ein andermal....schade schade
also unsere Lieben hebet eu Sorg und bes irgendwenn das naechste Mal...keine Nachrichten sind gute Nachrichten:-)

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