Freitag, 5. Februar 2010

Stoetzli- Beiz

In Down Town Under isst man, dass gegessen ist, bis die Ränzen sich wölben und die obersten Knopfreihen geöffnet werden müssen, wenn sie sich nicht bereits von selbst distanziert haben. Um nicht zu sagen das grosse Fressen im Sog des Smogs, aber das sei nur am Rande erwähnt. Die 1-Stötzli-Beizen auf Plastikschemmeli säumen die Strassen soweit das hungrige Auge reicht. Keine Bonsai- Portionen sondern bis 2 mal so hoch wie der Tellerrand gefüllte, im Öl sich suhlende Nudeln. Das Herz vom Bub macht Freudentänze!

Kino ist erfrischend kühl. Zur Flaggeneinblendung wird aufgestanden und die Nationalhymne gejodelt. Text in Englisch versteht man kaum, da alle mit Popkorn und Tüterascheln beschäftigt sind. Bilder können aber auch beeindrucken vor allem solch kitschige leuchtintensive Dschungelromantikschnülzen wie in Avatar. (Nicht zwingend sehenswert, aber wir geben ihm 78 Punkte für den Exotic-Effect)

Töpferdorf in Twante haben wir aus kulturellen Aspekten auch besichtigt. Alles handmade in Myanmar. Eintrittsbewilligung erhält man nur durch abgeschriebenen „ich-kriech-dir-in-den-Hintern“ Brief ans Government. Madam stellt dann eine Bewilligung aus und diese muss der Antragssteller dreifach kopieren gehen. Wo, ist Sache der Interessenten und fördert die Kreativität, wenn die ganze Stadt keinen Strom hat. Belohnt wird man durch eine vier minütige Fähre Aktion über den River (im Preis zwar nicht included aber spektakulär rostig). Weiterfahrt mit Minibus a 16 Plätze gut gefüllt gehen aber sicher 43 Personen rein. Ich hatte gehofft es hätte mir die Zellolüte weggebrannt auf dem Sitz direkt oberhalb des Motors. Dem ist jetzt aber leider nicht so, alles wird einem nicht geschenkt, wenigstens hats auch keine Brandblasen gegeben.

Nichts desto Trotz die Fahrt ins Blaue hat sich sowieso gelohnt, Härri durfte im Duett einen Baumstamm zersägen bei dem er jedoch gegen die kleine, feine Frau ziemlich stark in den Rückstand kam. (abgeloost wäre das richtige Wort gepaart mit reiner Schadenfreude, aber das nur unter vorgehaltener Hand… ihr wisst ja, solche daneben gelaufenen Aktionen kratzen am männlichen Ego!)

Nun, glücklich in Bangkok. Wir kennen diesen Flughafen in- und auswendig. Bei Fragen bitte an uns wenden. Wo, wann, wie und welche Airline sich auf welchem Gate befindet ist uns wie aus dem FF-Handbuch für Einheimische geläufig. Nach 24 Stunden intensiver Auseinandersetzung mit dieser Materie auch kein Wunder. Gut hat Touri das Iso-Mätteli dabei und findet sich auf jeder Etage zurecht. 3. Floor rechts aussen vor der Toilette lässt es sich campieren. Im Background rieselt stetig die meditative Melodie von Winnetou and Old Shatterhand aus dem Film der Schatz am Silbersee. Alle drei Minuten bis 3.45 Uhr Aufrufe mit origineller Klangeinspielung ala Schulglockenbimbam mit langem Blabla. Bis 4.23 Uhr Schweiss- und Fräsarbeiten im obersten Floor die rhythmisch den Groove beflügeln. 4.34 Uhr Meetingpoint für alle Putzkräfte neben unserem Lager. Bangkok arbeitet 24 Stunden keine Ahnung, ob die sich zur Halbzeit ablösen. Wir wollen es hoffen. Erholt hängen wir jetzt die restlichen 8 Stunden und 17 Minuten in den Metallrängen an vorderster Front und begaffen die Touristen. Leider können wir so auch nicht garantieren, dass wir heute das Rauchen aufgeben werden. Vor den Entrances 4 und 5 ist es so gemütlich! Wir halten uns natürlich sehr sparsam.

Flug 18.00 Uhr nach Indien Delhi, wir hoffen mit Fressen, da kein Batzen mehr.
Sleeping in se Airport

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